Ich stand schon in meiner Teenie Zeit nicht besonders auf Mainstream-Mucke.
Ich hatte meine eigene Richtung was Musik anging.
Was das Leben generell betraf war der Drang „mich anpassen zu müssen“ stärker als der Drang „in meine Richtung zu gehen“.
Später entdeckte ich meine musikalische Richtung in der sogenannten „schwarzen Szene“. Ich selbst fühlte mich eher hell und bunt. Vom Typ her fühlte ich mich nicht dahin gehörend. Es war allein die Musik, die mich zu solch schwarzen Veranstaltungen zog. Dachte ich. Oft wurde ich von Freunden gefragt, was ich denn da will, ich passe doch gar nicht dahin. Und meine Antwort war, dass ich mit den Leuten auch nichts zu tun hatte. Ich ging nur wegen der Musik auf die Partys und Konzerte.
Doch trotzdem ich von meiner Erscheinung vielleicht nicht dorthin passte, fühlte ich mich schon damals unter den „Grufties;-)“ wohl. Es herrscht immer eine friedliche Atmosphäre. Die Menschen sind anders als die feiernde Masse, die ich von „normalen bunten Events“ kenne. Sie gehen nicht aus, um Frust abzulassen. Ich habe bis heute keine einzige Pöbelei erlebt.
Trotzdem bekam ich über die Jahren keinen Kontakt zu den anderen Menschen.
Mein „ ich gehöre nicht wirklich dazu“ stand mir wahrscheinlich fett auf der Stirn geschrieben.
Seit ich zu mir stehe und selbst mehr quer als längs denke hat sich vieles verändert.
Heute weiß ich, dass es nicht nur die Musik ist war, die mich anzieht. Wieder einmal diente mein Herz als Navi und wusste schon viel mehr als mein Kopf.
Es sind ebenso die Menschen, die einfach anders als die breite Masse sind. Menschen, die sich in ihrem Anders-Sein, in ihrer Eigenheit zeigen. Mutige Menschen, die eigene Meinungen haben und diese vertreten. Menschen, die gegen den Strom schwimmen. Menschen, die nicht im Einheitsbrei untergehen. Menschen, die sich nicht so kleiden, wie es gerade „in“ ist. Menschen, die auffallen.
Heute habe ich wertvolle „Musik + mehr“ Freunde. Kennengelernt durch die Musik. Danke Musik. Danke Ihr schwarzen Leute. Danke für Euer Anders-Sein und dieses zu zeigen.
Die Musik, die ich so sehr liebe, beschreibt das, was ich denke und fühle. Sie berührt mich. Auch wenn ich das erst Jahre später geschnallt habe. 😉
Als ich mich zum ersten Mal näher mit den Texten von VNV Nation, die Band vom Video, beschäftig habe, war ich geflashed.
Ronan, der Sänger, schreibt und singt mir aus der Seele.
Und wenn dazu noch Gefühl und Rhythmus passen, ja ist das nicht fantastisch?